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  • Eingangsbereich

Eingangsbereich

Die Gestaltung des Eingangsbereichs zur neonatologischen Station kann bereits maßgeblich dazu beitragen, dass die Eltern sich hier willkommen und gut aufgehoben fühlen. Das hilft dabei eigene Ängste und Sorgen abzubauen.

Idealerweise verfügt die Station über ein sogenanntes Doppelgangsystem, das direkt vom Foyer aus zu erreichen ist. Eltern und Mitarbeiter betreten die eigentliche Station damit über getrennte Zugänge. Das reduziert den Personenverkehr und minimiert allein dadurch die Lärmbelastung im sensiblen Patientenbereich. Im für die Mitarbeiter vorgesehenen Bereich herrschen normale Temperatur- und Lichtverhältnisse. Gespräche können in normaler Zimmerlautstärke geführt werden.

 

Ausstattung

  • Getrennte Zugänge für Mitarbeiter und Eltern/Angehörige (Doppelgangsystem)
  • technisches Zugangssystem (Klingelvorrichtung mit Türöffner, automatisiertes System mit unmittelbarer Zugangsberechtigung für Eltern)
  • sanitäre Einrichtung
  • Hygienewaschbecken
  • Desinfektionsmittelspender
  • Bildliche Anleitung zum richtigen Reinigungsvorgang der Hände
  • Schulungsgerät Desinfektion

Empfang

Die Intensivstation sollte einen gut erkennbaren Eingangsbereich mit Rezeption haben, der einladend gestaltet ist und das Gefühl vermittelt, dass sie als wichtiger Bestandteil des Versorgungsteams willkommen sind. Idealerweise finden sie hier, zumindest während der Kernzeiten, tagsüber direkt einen hilfsbereiten Ansprechpartner, der auf sie zugeht, sie in Empfang nimmt,  freundlich begrüßt und für organisatorische Fragen zur Verfügung steht, wenn sie eintreffen.

Sicherheit

Wie auch auf der Neugeborenenstation hat die Neointensivstation besondere Vorkehrungen dafür zu treffen, dass die kleinen Patienten, aber auch deren Angehörige und die Mitarbeiter auf der Station sicher untergebracht sind. Auf der neonatologischen Station werden auch immer wieder Kinder betreut, deren Eltern kein Sorgerecht haben. Damit besteht möglicherweise die Gefahr der Kindesentführung. Weil die Einrichtung von entsprechender Sicherheits- und Überwachungstechnik aufwändig ist und die räumliche Gestaltung bei nachträglicher Installation nachteilig beeinträchtigen kann, sollten diesbezügliche Maßnahmen bereits im Vorfeld bedacht werden.

Sinnvollerweise sind die Zugänge zur Station entsprechend limitiert. Kontrollpunkte sollten so positioniert werden, dass alle Besucher diese passieren müssen, bevor sie die Station betreten und wieder verlassen können. Bei deren Gestaltung ist auf maximale Übersichtlichkeit für die zuständigen Mitarbeiter zu achten. Dennoch sollten Sicherheitsüberlegungen sich nicht nachteilig und beschränkend auf die Familiensituation auswirken. Es bedarf vielmehr eines ausgewogenen Gleichgewichts zwischen Sicherheitsanforderungen und den Bedürfnissen der Familien nach Komfort und Privatsphäre.   

Eltern sind keine Besucher

Eltern sind keine Besucher. Aufgrund dessen sollte im Zusammenhang mit ihrer Anwesenheit auf Station auch nicht von Besuchszeiten gesprochen werden. Idealerweise werden sie von Anfang an aktiv in die Pflege ihres Kindes mit einbezogen und haben die Möglichkeit, 24 Stunden bei ihrem Kind zu verbringen, bis es nach Hause entlassen werden kann. Das erfordert dem jeweiligen Gesundheitszustand des Kindes und seiner Mutter angepasste räumliche und personelle Angebote.


Zutritt zur Station

Viele Stationen haben eine Klingel mit Gegensprechanlage im Eingangsbereich. Die Eltern müssen klingeln und anschließend vor der geschlossenen Tür warten, bis ihnen nach Rücksprache von Seiten des Personals geöffnet wird. Das kann mitunter zu Wartezeiten führen. Zudem müssen die Mitarbeiter der Station ihre Tätigkeiten unterbrechen um den Türöffner zu bedienen. Das kann schnell als Belastung empfunden werden. Alternative Lösungsmodelle werden in der Fachwelt kontrovers diskutiert:

Position A

Eltern, deren Kind(er) auf Station behandelt werden, sollten uneingeschränkten Zugang zur Station haben, z.B. mittels:

  • Keycard
  • Fingerabdruck
  • Transponder 
  • Zugangscode
  • wenn Gegensprechanlage ggfs. mit Videofunktion, gute Audio-Sprachwiedergabe

alternativ:

  • Türklingel, die auf Vibrationsalarm bei dafür zuständigem Personal umgeleitet wird

Vorteile:

  • Entlastung des Personals, das weniger gestresst ist (Tätigkeiten müssen nicht unterbrochen werden, um die Tür zu öffnen)
  • Eltern flexibler und weniger emotional belastet (unnötige Wartezeiten vor der geschlossenen Tür entfallen)
  • Eltern müssen nicht zum "Störer" werden, indem sie die akustisch hörbare Stationsklingel betätigen
  Nachteile:
  • Zugangscodes und Keycards können weitergegeben werden. Damit besteht die Gefahr, dass sich auch nicht Zutrittsberechtigte Zugang zur Station verschaffen. 

Position B

Kontrollierter Eingang zur Station erfolgt nur über Türöffnung von innen nach Rücksprache mit dem Stationsteam.

Vorteile:

  • Eltern haben das Gefühl von Sicherheit für ihr Kind
  • kein Zugang für Unbefugte, erkrankte Familienangehörige etc.
  • Prüfung der Zutrittsberechtigung durch Stationspersonal, das Klingelsignal aufnimmt
Nachteile:
  • Eltern müssen mitunter länger warten bzw. mehrfach klingeln (das kann zu Spannungen führen)
  • Pflegepersonal muss laufende Tätigkeiten unterbrechen, um die Tür zu öffnen
  • Eltern fühlen sich ein- bzw. ausgeschlossen und reglementiert

 

Zutrittsregelungsanlagen

Sogenannte Zutrittsregelungsanlagen sorgen dafür, dass nur ein bestimmter Personenkreis anhand einer persönlichen Berechtigung zu bestimmten Bereichen und festgelegten Zeiten Zugang erhält. Ein Zutritt kann nur von Personen erfolgen, die sich vorab zu erkennen gegeben haben, z.B. mit Karte, Ausweis, PIN-Code oder biometrischem Merkmal. Biometrische Erkennungsverfahren sind das einzige Mittel, nicht nur einen Ausweis, sondern auch seinen berechtigten Benutzer zu identifizieren. Durch die unterschiedlichen Steuerungsmöglichkeiten bei Zutrittsregelungsanlagen kann jeder einzelne Zugang bzw. Ausgang unterschiedlich codiert und damit gesteuert werden. So kann beispielsweise eine Person zu einem Raum unbeschränkten Zugang erhalten, einen zweiten Raum nur in Begleitung einer weiteren Person betreten und einen dritten Raum nur zu bestimmten Zeiten öffnen. RFID Ausweise (RFID = radio-frequency identification, Identifizierung mit Hilfe elektromagnetischer Wellen. Eltern, die bei der Aufnahme ihres Kindes mit einem RFID-Ausweis ausgestattet werden, können damit eindeutig und sicher erkannt werden. Der Ausweis könnte auch für Einkaufs- und Bezahlvorgänge im Krankenhaus eingesetzt werden. 

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